Christof in Korea

das Leben eines Studenten in einem fernen Land

Name:
Location: Seoul, South Korea

11/21/2006

Der Friedensdamm (Peace Dam)

Ein Ausdruck der südkoreanischen Sonnenscheinpolitik!



Erbaut als Schutzwall vor Flutkatastrophen, wurde dieses Projekt dem Frieden gewidmet. Auf nordkoreanischer Seite befinden sich mehrere Staudämme, deren Wassermenge Seoul bedrohen könnte.



Die Mauer ist 601 m weit und 125 m hoch. Es ist einfach nur eine Mauer, die das Tal absperrt. Damit ist keinerlei Wasserkraftnutzung verbunden.


...Solveig (Nor)



Im Hintergrund sieht man Stollen, die im Notfall einen Teil der ungeheuren Wassermenge ableiten könnte.


...in der Sonne mit Marina (Rus) und Susanne (Swe)



Präsentiert wird das Projekt mit ungeheurem Aufwand und schön gestalteten Visitorcenter und Parkanlagen. Man kann auch den Weg ein Stück weit den Damm hinunter wagen.



Der Umgang mit dem Thema 'Nordkorea' ist sehr behutsam. Erstens wird jegliche Konfrotation vermieden und zweitens wird den Südkoreanern ein besonders Bild vom Norden präsentiert. Ich bin mir nicht sicher, vielleicht kann man es als das typische Verständnis von Gut und Böse beschreiben, wie es Kinder in Märchen geschildert bekommen?

11/18/2006

Farm Stay



Der Schwerpunkt der koreanischen Landwirtschaft liegt definitiv nicht in der Milchwirtschaft. Am Land sind so gut wie keine Milchbauern anzutreffen (eher noch in Seoul), denn Milchprodukte scheinen nicht gerade gefragt zu sein, sind auch demensprechend teuer und qualitativ nichts besonderes.



Landwirtschaft bedeutet hier in erster Linie Reis- und Gemüsebau. Das Kraut hier am Bild dient der Kimchiproduktion, es wird in einer scharfen roten Sauce eingelegt und ist wichtiger Bestandteil der koreanischen Küche.



So werden Bohnenstauden bearbeitet, damit sie aufspringen und auf der darunterliegenden Plane abrollen.


... die Traktorfahrt war für viele das Highlight schlecht hin. Wir waren als Gruppe unterwegs und uns wurde so das Leben am Lande näher gebracht.

... Alina (Rus)


... Gruppenfoto von uns Austauschstudenten


... bei der Reiskuchenproduktion. Reiskuchen sind gefüllte Teigtaschen. Für den Teig und die Füllung hat jede Hausfrau ihr spezielles Rezept...


... Mi Sun (Ger) und Julitta (NL) beim Teigkneten

... und es schmeckte!




Ausgeklungen ist der Abend draußen in der frischen, kalten Luft bei einem Lagerfeuer mit gedämpften Süßkartoffeln und ein bisschen Alkohol - auf koreanische Weise!

11/05/2006

DPRK - Kumgangsan



Kumgangsan Nationalpark ist eine Touristenattraktion an der Ostküste Nordkoreas. Ein Besuch ist nur mit einer perfekt organisierten Tour möglich und der Aufenthalt ist auf max. 3 Tage beschränkt.




Bis zum Nationalpark fahren Busse im Konvoi zu bestimmten Zeiten durch die Grenzkontrollen auf einer modernen Bundesstraße, die zu beiden Seiten mit einem giftgrünen Zaun abgesperrt ist. Nordkoreanisches Militär ist allerorts präsent. Zu sehen bekam ich hauptsächlich sehr junge Soldaten (< 20).



Auf der Fahrt herrscht striktes Fotoverbot, Kameras werden auch kontrolliert. Man passiert große Reisfelder. Es war noch Erntezeit, Menschen schnitten in Handarbeit die Reispflanzen zu Bündeln, die dann auf Klein-LKWs verladen wurden. Ich hab auch einen Traktor gesehen und 2 verdächtig repräsentativ paltzierte Pflüge neben der Straße. Soldaten standen auch mitten in den Reisfeldern und rundherum wurde gearbeitet.



Die Dörfer die von der Straße aus zu sehen sind, wirken sehr verlassen. Die ebenerdigen Häuser sind nach Rasterplan angelegt und schauen alle gleich aus.


...landschaftlich ist Kumgangsan eine einzigartige Erscheinung, alles ist unberührte Natur; allerdings erinnern regelmäßig Schriften in den Felsen oder Gedenksteine, an Kim Il-Song oder Kim Jong-Il...




Im Nationalpark selber darf man sich zwischen den Hotels und Restaurants frei bewegen. Mein Hotel befand sich ein Stück abseits und ich bin nur einmal zu Fuß dorthingegangen, weil eine ca. 1 km lange Straße dazwischen liegt, die zu beiden Seiten abesperrt ist. Es gibt eine Kreuzung auf der man zu einer Straße in die Felder bzw. Dörfer gelangt, die natürlich bewacht ist. Es war bereits dunkel und mir ist wirklich anders geworden, als ich da vorbei gegangen bin... Die Shuttlebusse sind hingegen wesentlich angenehmer!



Zugänglich ist das Diamantengebirge seit 1998 auf Initiative der Hyundai Company und wurde von Nordkorea genehmigt, weil es ausländische Devisen brauchte, um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im eigenen Land zu bewältigen.


...Nordkoreaner haben sich mir gegenüber sehr reserviert gezeigt, wollten sich auch nicht fotografieren lassen; Südkoreaner haben sie hingegen begrüßt und es wurden immer auch Worte ausgetauscht...

Wahrscheinlich sehen es Koreaner differenzierter, aber für mich ist das Kumgangsan Projekt eher eine verwirklichte Perversion als ein Ausdruck von Hoffnung...

10/31/2006

Wandertag in Seoul

Unterwegs waren wir Austauschstudenten mit temperamentvollen Taekwondo-Kids. Es war ein wunderschöner Herbsttag und unser Ziel war ein Berg im Norden von Seoul. Gäbe es die Smogwolke nicht, hätte man von oben eine endlose Skyline gesehen.




Jedem wurden zwei Kinder zugeteilt mit denen man als Team die Felsen hinaufstieg. Wie ich schnell herausfand waren die Bedenken von Master Kim (unser Taekwondo Trainer) weniger Sicherheitsgründe, denn die meisten waren topfit und sehr geschickt, sondern vielmehr, um die Übersicht zu bewahren.



Manche hatten sogar schon den schwarzen Gürtel. Sie trainieren 5x wöchentlich und sind wirklich gut. In einer Performance haben sie uns gezeigt was sie können und das war beeindruckend - hohe Kicks und perfekte Technik.



...perfekte Fotoposen lernen Koreaner von Kindesbeinen an



Am Nachmittag wurde es dann ruhiger und nicht nur wir sondern auch die Kinder waren geschafft.

10/06/2006

Seoraksan National Park



Seoraksan ist ein sagenumwogenes Erholungsgebiet im nordöstlichen Südkorea. Es gibt dort Schluchten, Wasserfälle, riesige Granitformationen, Laub- und Kieferwälder. Eine Wanderung im Herbst bei sehr angenehmen Temperaturen ist ein Erlebnis.


...die Drachenfelsen



Je höher man hinaufwandert, desto herbstlicher wurde es. In Oberbuchach werden um diese Zeit die Schatten schnell länger und die Sonnenstunden nehmen rasch ab. Hier ist die Herbstzeit fast niederschlagsfrei, es hat täglich um die 25°C und man verbringt gerne viel Zeit im Freien.





Unter der riesigen Buddhastatue befindet sich eine Tempelanlage. Schon allein dort vorbeizuwandern hat etwas wirklich Mystisches an sich, weil es rundum sehr still ist, Musikklänge zu hören sind und jeder mit etwas Erfurcht den monumentalen Buddha passiert.


...mein persönliches Highlight!


Unterwegs war ich mit der wanderbegeisterten Lea aus Finnland. Sie ist zwar eine sehr eigenwillige Nordländerin, aber es war sehr lustig...



Am Fuße des Nationalparks gibt es wunderschöne Strände. Die Wassertemperatur hätte schwimmen noch erlaubt, allerdings war die Luft sehr frisch.